„Der Umgang mit Demenz muss normaler werden und in der Breite der Bevölkerung ankommen“, fordert Friederun Hollender vom Arbeitskreis Demenz Wetterau e. V. Durch den demographischen Wandel werde zukünftig fast jeder mit der Krankheit in Berührung kommen. „Ob als Angehöriger, Nachbar oder Betroffener – wir müssen als Gesellschaft lernen, mit der Erkrankung zu leben“, so Hollender. Der Arbeitskreis Demenz, ein Zusammenschluss verschiedener sozialer Einrichtungen sowie Kommunen, Kirchen, Kliniken, Vereinen und Verbänden aus der Wetterau, informiere deshalb regelmäßig bei Veranstaltungen, um Ängste und Vorurteile zu nehmen.
Demenz- Parcours macht Krankheit begreifbar
„Vielen gesunden Menschen fällt es sehr schwer, sich in die Situation von demenziell erkrankten Personen einzufühlen“, berichtet Hollender von den Erfahrungen ihrer Initiative aus der Altenpflege. Mit Unterstützung der Bürgerstiftung Gut für Oberhessen habe man jedoch ein Werkzeug anschaffen können, welches die Symptome einer Demenz für jedermann erlebbar machen: Der Parcours „Hands on Dementia“ besteht aus 13 Holzkisten, in denen unterschiedliche Alltagsituationen aus der Sicht eines demenziell Erkrankten simuliert werden. In 13 alltäglichen Situationen können sich Interessierte im Parcours „verwirren“ und an die eigenen Grenzen bringen lassen.
Parcours geht auf Tour
„Wir freuen uns, dass wir die Anschaffungskosten des Parcours in Höhe von 2.500 Euro übernehmen konnten“, sagte Michael Rüb, Mitglied im Stiftungsvorstand der Bürgerstiftung Gut für Oberhessen. Der interaktive und spielerische Ansatz des Demenz-Parcours lade dazu ein, sich mit dem ernsten Thema zu beschäftigten und vermittle Empathie für Betroffene.
Friederun Hollender dankte für die unkomplizierte Unterstützung durch die Bürgerstiftung: „Mit dieser Förderung leisten Sie einen großen Beitrag zur Fortsetzung unserer bisherigen Arbeit, und geben uns die Möglichkeit das Verständnis für diese Krankheit in der Öffentlichkeit zu vertiefen.“ Der Arbeitskreis Demenz plane bereits den Parcours an vielen Stationen in der Wetterau zu präsentieren. Darüber hinaus soll er auch gezielt bei Schulungen eingesetzt werden, wenn es etwa darum geht, Mitarbeiter im Schalterdienst oder an der Kasse im Supermarkt auf Situationen im Umgang mit demenziell erkrankten Kunden vorzubereiten.